Der 20. Mai Ist Weltbienentag
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20. Mai ist Weltbienentag

Die Vereinten Nationen haben den 20. Mai zum „World Bee Day“ erklärt, das freut mich als Imker natürlich ganz besonders. Grund zum Handeln besteht allemal, denn Bienen und andere Bestäuberinsekten tragen einen bedeutenden Teil zum Schutz unserer Umwelt, Pflanzenbestäubung und einem gesunden Ökosystemen bei. In Europa sind 76% der Nahrungsmittelproduktion von der Bestäubung durch Wild-und Honigbienen abhängig und doch sind vor allem Wildbienen in Gefahr. Auf der europäischen Roten Liste für Bienen werden 9% aller Arten als vom Aussterben bedroht eingestuft, weitere 5 % gelten als potentiell gefährdet.  Schuld an dieser Entwicklung sind vor allem ein Rückgang der Biodiversität und der übermäßige Einsatz von Insektiziden. Um diese Probleme auf europäischer Ebene zu bekämpfen, wurde dieses Wochenende auf dem EGP-Gipfel in Antwerpen eine von mir eingebrachte entsprechende Resolution zum Schutz von Bienen und weiteren Bestäubern verabschiedet. Aber auch im heimischen Garten oder auf der Fensterbank kann einiges für dieses fleißige Tierchen getan werden, hier ein paar einfach umzusetzende Vorschläge:

1) Lokale, saisonale und biologische Ernährung

Das Supermarktgemüse durch Biokisten, den Direktkauf beim Bauern oder sogar Eigenanbau ersetzen, ist eine der einfachsten und wirksamsten Lösungen, um Bestäuber zu schützen. Sie/Ihr leisten/leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung einer nachhaltigeren Landwirtschaft, welche ohne den Einsatz von für Bienen giftigen Pestiziden und Gentechnik auskommt und damit auch die Biodiversität fördert.

2) Pestizide meiden

Anstelle der Chemiekeule zu ökologischen Alternativen greifen. So kann das gezielte Einsetzen von Duftkräutern und Pflanzen Schädlinge fernhalten. Zum Beispiel schützt Minze Kohlsorten vor Raupenbefall, Schnecken mögen keinen Thymian und Rosmarin. Auch Insekten wie Marienkäfer oder Florfliegen, Frösche, Igel und Vögel sind natürliche Schädlingsbekämpfer.

3) Bienen unterstützen

Damit die Bienen ganzjährig ausreichend Nahrung zur Verfügung haben, ist es sinnvoll möglichst vielfältige Sorten mit unterschiedlichen Blütezeiten im Garten anzupflanzen. Bienen bevorzugen dabei heimische Wildpflanzen, die zumeist auch besser an Böden und Klima angepasst sind. Auch eine Tränke kann einfach aufgestellt werden. Dafür genügt ein flacher, mit Wasser gefüllter Behälter, in den einige Kiesel gelegt werden, um die Bienen vorm Ertrinken zu schützen.

4) Den Wildbienen ein Dach zur Verfügung stellen

Refugien helfen den Bienen beim Nisten oder um sich vor schlechter Witterung zu schützen. Da die Bienen immer weniger natürlichen Schutz wie z.B. in Totholz, toten Pflanzen und Steinmauern finden, gibt es die Möglichkeit ein Bienenhotel an einem ruhigen Ort aufzustellen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Insektenhotels oder Nisthilfen können bei falscher Bauart zu Todesfallen werden, wenn zum Beispiel falsche Holzarten verwendet werden. Expertentipps können Sie hier und hier finden.

5) Bienenschwärme schützen

Falls sich ein Bienenschwarm in der Nähe eurer Wohnung niedergelassen haben sollte, am besten direkt  mit einem*r lokalen Imker*in in Verbindung, die/der sich des Schwarms annimmt.

Letzere empfehle ich euch noch euren Honig direkt bei eurer*m ortsansässige*m Imker*in zu kaufen, weil ihr damit die heimische Bienenhaltung unterstütz und der Honig natürlich noch besser schmeckt.

Weltbienentag ist ein großer Tag für ein kleines Tier, das mir besonders am Herzen liegt. Deshalb hier auch dieser kleine Beitrag darüber, was ihr direkt für die fleißigen Bienen tun könnt, damit sie uns auch weiterhin bei der Bestäubung unserer Nahrungsmittel behilflich sind.

20. Mai – have a Happy World Bee Day!